Sa, 4. Mai 2024 - 08:55
Im Interview: Fabian Staudenmann zum Start in die Kranzfestsaison
Der Sieger der SCHLUSSGANG-Jahreswertung 2023, Fabian Staudenmann, ist mit vier Regionalfestsiegen erfolgreich ins neue Jahr gestartet. Im Interview gibt der aktuelle Schwinger der Woche Auskunft über Saisonstarts, sein Studium und die Erwartungshaltung nach seiner Ausnahme-Saison.
Auch am Hallenschwinget Bolligen setzte sich Fabian Staudenmann durch, dabei bezwang er gleich zwei Mal Adrian Walther.
Fotograf: Barbara Loosli
Fabian Staudenmann, Herzlichen Glückwunsch zum bereits vierten Festsieg in der noch jungen Saison. Welche Bedeutung schreiben Sie jeweils den Regionalfesten zum Saisonauftakt zu?
Fabian Staudenmann: Zunächst einmal vielen Dank! Ich finde es immer sehr schwierig, die Regionalfeste richtig einzuordnen. Man weiss nicht immer, wie frisch die Schwinger zum Wettkampf kommen und worauf der Fokus liegt. Richtig zählt es dann erst ab den Kranzfesten, wo auch alle versuchen mit einer optimalen Vorbereitung anzutreten. Die Regionalfeste sind nicht der ultimative Gradmesser, können aber ein gutes Gefühl, Selbstvertrauen und Motivation für die kommenden Kranzfeste geben.
Auch letztes Jahr wurden Sie zwei Mal Schwinger der Woche. Sie meinten damals, sie profitieren von den Freiheiten, die Ihnen die Pasarelle bezüglich Trainingszeiten ermöglicht. Wie schaut es in dieser Saison aus?
Staudenmann: Letzten September habe ich mein Mathematikstudium an der Universität Bern begonnen. Am Anfang musste ich etwas Lehrgeld bezahlen. Der Studienbeginn kurz nach Saisonende war im Herbst/Winter eine Herausforderung. Mittlerweile hat sich alles etwas eingespielt, aber die Prüfungen kommen noch, da will ich mich nicht zu früh loben (lacht).
Welchen Aufwand bedeutet das Studium für Sie?
Staudenmann: Ich studiere nicht Vollzeit, das würde gemeinsam mit dem, was ich in den Schwingsport investieren will, nicht funktionieren. Der Zeitaufwand ist sehr unterschiedlich, an der Uni Bern kann ich viele Vorlesungen zu einem späteren Zeitpunkt Online nachschauen. So kann es durchaus vorkommen, dass an Tagen mit mehreren Trainings Uni-mässig nichts mehr drin liegt.
Mit sieben Kranzfestsiegen und dem Sieg der SCHLUSSGANG-Jahreswertung 2023 haben Sie eine erfolgreiche Saison hinter sich. Wie wirkt sich das auf Ihre Erwartungshaltung aus?
Staudenmann: Das ist eine gute Frage... Ich durfte im letzten Jahr eine sehr schöne Saison erleben. Das Tüpfelchen auf dem i hat am Ende vielleicht ein wenig gefehlt, aber wenn jemand stärker ist, bleibt einem nichts anderes übrig (lacht). Ich habe auch mit anderen über die Ziele für die neue Saison gesprochen. Mir ist wichtig zu sagen, dass es nicht so laufen muss wie im letzten Jahr. Ich setze meine Ziele unabhängig von den Resultaten, ich will mich schwingtechnisch weiterentwickeln, Elemente verbessern und neue lernen.
Was haben Sie, auch wenn die Saison sehr erfolgreich war, aus dem vergangenen Jahr mitgenommen für die Zukunft?
Staudenmann: Ich habe viel gelernt. Nach jedem Schwingfest ist man im Idealfall um die Erfahrung von sechs Gängen reicher. Im letzten Jahr habe ich an 14 Schwingfesten teilgenommen und konnte viele, auch schöne Erfahrungen mitnehmen. Ich habe auch neue Situationen erlebt. Ich habe gemerkt, dass mich manche Leute vor dem ersten Gang angeschaut haben und sich wahrscheinlich etwas gedacht haben, wie: "Was macht der wohl heute? Es war etwas Neues für mich, nicht mehr nur der Jäger, sondern auch mal der Gejagte zu sein. Alles in allem nehme ich diese Erfahrungen sehr gerne mit in die nächsten Jahre.
Merkten Sie also, dass sie mehr im Zentrum des Interessens stehen?
Staudenmann: Ja, es gab sicher Momente, in denen ich gemerkt habe, dass es mehr ist. Ich habe einfach versucht, Dinge, die ich nicht beeinflussen kann, als solche zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen. Ich habe versucht, den Weg, den ich vorher eingeschlagen hatte, weiter zu gehen und nicht alles über den Haufen zu werfen, nur weil sich die Situation ein bisschen verändert hat.
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